Friday Fail – gut gemeint ist nicht gut gemacht >.<

Tja Leute, hin und wieder passiert es leider, das Backmalheur… Besonders oft passiert es dann, wenn man es einmal besonders gut gemeint hat oder es besonders gut machen will… Wer von euch kennt das nicht?

Und was macht man dann? Neben der Entscheidung, ob man sein „Werk“ den Gästen noch vorsetzen will oder nicht sollte man vor allem eines tun – Fehler analysieren und hoffentlich was daraus lernen, soweit möglich. Und wenn man einen Blog schreibt, dann naja, eventuell seine Erfahrungen teilen, dass anderen das vielleicht nicht passiert.

Bei mir war es letztes Wochenende mal wieder so weit. Die Familie war zum Geburtstagsfeiern eingeladen. Bei uns gibt es sowieso immer einen kompletten Überschuss an Backwaren, aber als Gastgeberin wollte ich natürlich auch etwas dazu beisteuern.

Zum Geburthag habe ich von meinen Eltern diese Silikon-Backformen für mehrschichtige bunte Kuchen bekommen. Bei denen bekommt man 5 niedrige Backformen, anstatt einen hohen Kuchen zu backen, der dann außen schwarz und innen flüssig ist bzw jede Schicht einzeln zu backen und dann erst im Jahre Schnee fertig zu werden. In der Form wollte ich meinen Blueberry-Muffinteig backen, aber diesmal mit Himbeeren bzw. Waldbeeren und eben als Torte statt als Muffins. Davor hatte ich die Formen noch nicht ausprobiert.

Beim Anrühren des Teigs ist mir gleich der erste Fehler passiert – normalerweise verwende ich Tiefkühlbeeren und so auch dieses Mal. Allerdings ist mir beim Abwiegen gleich eine ordentliche Menge Beeren in die Schüssel gefallen, also ca. doppelt so viel, wie im Rezept gestanden wäre. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, ich war der Meinung, dass es eben ein sehr frischer, fruchtiger Kuchen werden würde. Leider nein…

Außerdem habe ich zur Masse noch eine Packung Magertopfen gegeben, da ich das bei Sandkuchen schon öfter gemacht hatte und der Kuchen dann saftiger wird, es meiner Meinung nach gut zu den Beeren gepasst hätte, die Masse dann schnell vermehrt wäre und ich die Packung auch einfach verwerten wollte.

Der nächste Fehler war dann wahrscheinlich, dass wir den Teig ca 10 min nachdem er im Rohr war heraus genommen haben, weil die Backbleche aus unerfindlichen Gründen auf einmal verzogen waren und wir nicht wollten, dass die Teigschichten schief werden. Der Schatz war da natürlich wieder der Meinung, dass er mich dabei unterstützen musste und an den Blechen hin und her und herum biegen müsste, während die angebackenen Kuchen weniger erfreut draußen warten mussten… Versucht mal einem Mann im Helferfieber zu unterbrechen :P

Das Resultat war, dass der Teig überhaupt nicht aufgegangen, sondern eben komplett sitzen geblieben ist. Manche mögen ja so speckige Kuchen (wie zum Glück meine Tante), aber die meisten wollten lieber fluffige, luftige Kuchen (so wie ich und fast der gesamte Rest der Familie)

Was genau die Ursache war weiß ich leider nicht, ich nehme an es war eine Mischung aus allem…

Also bitte merken:

• Bei Kuchen, auch wenn ihr es noch so gut meint bitte lieber ans Rezept halten, besonders wenn ihr Gäste erwartet und nicht nur so experimentieren wollt.
• Damit sind wir gleich beim nächsten Punkt – wenn ihr etwas besonders gut machen wollt, dann lieber mit einem bewähren Rezept, als mit einem neuen Rezept oder Experiment.
• Die Menge an Tiefkühlbeeren unbedingt einhalten
• Den Backprozess von Kuchen nicht mitten drin unterbrechen. Wenn ihr z.B. die Backbleche tauschen wollt, dass beide Blech genug Hitze bekommen, dann lieber erst kurz bevor die Kuchen durch gebacken sind. Wenn sie noch flüssig sind und man bewegt  sie, dann schlägt das zu viel Luft heraus, der Teig fällt zusammen
• Gleiches gilt, wenn man den Teig beim Backen zu oft ansticht, wenn er noch flüssig ist. Dann rinnt der Teig nämlich in die Stich-Kanäle und der Kuchen wir damit auch wieder fester und speckiger.
• Und zum Schluss – verwendet Backformen, mit denen ihr vertraut seid.

Natürlich gibt es für alles ein erstes Mal und neue Versuche sind ja auch ein Grund, warum Backen so ein schönes Hobby ist. Aber wenn man etwas für einen bestimmten Anlass machen will, dann lohnt es sich eben doch auf Nummer sicher zu gehen, egal wie schwer einem das vielleicht fällt. ;-)

Auch die schönste Dekoration kann so einen Kuchen nicht mehr retten.. Ich habe ich zwar fertig verziert, aber servieren wollte ich ihn eigentlich nicht. Deshalb habe ich auch noch kurzerhand Mini-Velvet-Cupcakes (Rezept hier) gemacht und wenigstens die waren lecker. Der Schatz hat mich dann doch noch überredet und immerhin ein paar Stück sind auch weg gegangen, besonders darüber gefreut habe ich mich aber nicht…

Wen es interessiert – die Teigmasse für 12 Muffins füllt nur 3 der 5 Silikonböden, daher am besten gleich die doppelte Menge machen und auch am besten nur, wenn man wirklich so viele Gäste erwartet (Masse reicht für ca. 20 Stück). Wäre ja sosnt schade drum.

Was waren bisher eure größten Missgeschicke beim Backen? Welche Tipps hättet ihr für andere Hobby-Bäcker? ;-)

Und länger will ich mich jetzt auch nicht mehr damit aufhalten, sonst werde ich nur wieder traurig :-( Ich wünsche euch mehr Erfolg und ein schönes baldiges Wochenende.

Lg, Elli